Ist der Prototyp eines BMC-Aero-Bikes, der beim Critérium du Dauphiné gesichtet wurde, eine weitere Zusammenarbeit von Red Bull F1?
Das Critérium du Dauphiné war schon immer das historische technische Testgelände für Teams im Vorfeld der Tour de France. Die Tour, die am 1. Juli beginnt, ist oft Schauplatz einer Fülle neuer technischer Neuerscheinungen und das macht die Dauphiné zum perfekten Event für abschließende Tests.
In diesem Jahr hat AG2R Citroen eine völlig neue Rennplattform mit einem Prototyp eines BMC-Aero-Rahmensatzes sowie der ersten Sichtung der brandneuen Campagnolo Super Record Wireless-Gruppe in freier Wildbahn auf den Markt gebracht.
Wir haben einen Blick auf die Neuerungen des unveröffentlichten BMC-Rahmensets geworfen.
Der Prototyp-Rahmensatz, der erstmals auf den Dachträgern der AG2R-Citroen-Teamautos zu sehen war, ist vor allem an dem großen „#createspeed“-Logo auf dem Unterrohr zu erkennen. Auf der Gabel ist ein kleineres BMC-Branding zu sehen, neben dem besonders interessanten Red Bull Advanced Technologies-Branding unten.
Ist das also die neue BMC Timemachine? Wenn man bedenkt, dass die Time Machine das letzte Mal im Jahr 2018 Updates erhalten hat, wäre dies sicherlich sinnvoll, aber es könnte sich auch um ein völlig neues Fahrrad von BMC handeln. Die Allrounder-Wahl des AG2R Citroen, die BMC Teammachine, ist ein paar Jahre jünger und wurde 2020 auf den Markt gebracht, aber die Schweizer Maschine könnte immer noch reif für ein großes Update sein.
Am auffälligsten ist für uns das völlig neue Gabeldesign des neuen BMC, das einen anderen Aero-Ethos hat als das vorherige Design der Schweizer Marke. Anstatt sich für einen minimalen Freiraum rund um das Felgenprofil zu entscheiden, hat sich BMC für ein deutlich breiteres Design entschieden. Ähnlich wie beim Lotus x Hope Olympic Track Bike besteht das Ziel hier darin, die Luft ungehindert zwischen der Gabel und dem Felgenprofil passieren zu lassen, wodurch ein Teil des Hochdruck-Luftaufbaus an der Vorderseite des Fahrrads gemildert werden sollte aerodynamisch wichtigster Bereich des Fahrrads.
Während zwischen der Radfelge und den Gabelscheiden ein großer Spalt besteht, ist der Abstand zwischen der Oberseite des Reifens und der Gabelkrone minimal. Obwohl wir sicher sind, dass BMC über die Daten verfügen wird, die belegen, warum es sich um ein schnelles Design handelt, sieht es so aus, als ob die Reifenfreiheit begrenzt sein wird.
Beim Steuerrohr gibt es erneut eine völlige Neugestaltung im Vergleich zum Timemachine-Straßenrahmenset von BMC. Hier scheint BMC die Lockerung der 3:1-Regelung des Aeroprofils durch die UCI voll ausgenutzt zu haben. Am Steuerrohr ist nun ein viel schmaleres und tieferes Profil zu finden, wobei eine nun scheinbar obligatorische Nockenschwanzform übernommen wurde.
Das einteilige Lenker-Vorbau-Setup sieht dem Cockpit, das AG2R die ganze Saison über auf der BMC Teammachine gefahren ist, sehr ähnlich. Dies würde darauf hindeuten, dass ein neues Cockpit noch nicht ganz fahrbereit ist oder dass BMC beim Design einfach den Grundsatz „Wenn es nicht kaputt ist, reparieren Sie es nicht“ gewählt hat.
Hier können wir auch einen Blick auf die neue Super Record Wireless-Schaltung werfen, wobei der legendäre Daumenschalter deutlich fehlt.
Eine Design-Nuance, die offenbar von der Timemachine übernommen wurde, ist ein breiteres Unterrohr um die Flaschenhalter. Das Unterrohr verfügt über einen proprietären Flaschenhalter mit kleinem Abstand, der dazu beitragen soll, das Fahrrad beim Tragen einer Flasche aerodynamisch effizienter zu machen. Bemerkenswert ist auch, dass der Flaschenhalter am Sitzrohr offenbar durch einen Standard-Flaschenhalter ersetzt wurde.
Der neue Tretlagerbereich ist wirklich riesig – was höchstwahrscheinlich darauf abzielt, dem unteren Bereich des Fahrrads Steifigkeit zu verleihen. Leute wie Greg Van Avermaet werden begeistert sein, wenn dieses Tretlagerdesign beim Sprinten zu sofortiger Beschleunigung führt.
Durch die Größe des Designs entsteht auch eine Art Verkleidung um das Hinterrad, was unserer Vermutung nach zu geringfügigen Verbesserungen am Heck des Fahrrads führen könnte.
Und schließlich die hintere Sitzstrebenverbindung – wie bei vielen der besten Rennräder von heute verfügt das neue BMC über abgesenkte Sitzstreben, die dem Fahrer möglicherweise etwas mehr Nachgiebigkeit bieten.
Das Thema der Übergröße setzt sich jedoch auch hier fort, mit einem großen dreieckigen Profil, das die schmalen Sitzstreben mit dem viel klobigeren Sitzrohr verbindet. Die Reifenfreiheit am Heck des Fahrrads scheint etwas großzügiger zu sein, da die 25-mm-Reifen von Fahrer Ben O'Connor immer noch etwas Kopffreiheit haben.
Die Grafiken auf diesem neuen Rahmenset geben uns einen Einblick in ein mögliches Veröffentlichungsdatum sowie eine Markenzusammenarbeit mit Red Bull.
Auf dem Sitzrohr ist ein von der UCI zugelassener Rahmenaufkleber „Prototyp“ zu sehen, was bedeutet, dass sich dieses Fahrrad gemäß dem UCI-Registrierungsverfahren für Straßenausrüstung in der „Endphase der Entwicklung“ befinden muss. Das bedeutet, dass das Fahrrad innerhalb eines Jahres im Handel erhältlich sein muss. Allerdings gehen wir davon aus, dass dieses Motorrad viel schneller als in 12 Monaten auf den Markt kommen könnte, wobei die Veröffentlichung wahrscheinlich mit der Tour de France 2023 zusammenfällt.
Lassen Sie uns zum Schluss über den Red Bull Advanced Technologies-Bullen im Raum sprechen. Die Marken gründeten 2018 eine Designallianz und stellten 2022 nach vierjähriger Entwicklungszeit „das schnellste Rennrad der Welt“ vor.
Wenn man von diesem früheren Unterfangen ausgehen kann, dann kann man darauf wetten, dass der neue BMC von den Red Bull F1-Ingenieuren geprüft wurde, was für die Leistung, insbesondere in diesem Jahr, nur eine gute Sache sein kann!
Eines ist sicher: Im Critérium du Dauphiné gibt es jede Menge technisch bahnbrechende Informationen. Bleiben Sie also auf dem Laufenden, um die neuesten Gerüchte und Veröffentlichungen zu erfahren.